Wen könnte so ein Roman interessieren? Zusammengefasst wären dies Liebhaber von politischen Thrillern, spannungsbegeisterte Leser, Afrika-Enthusiasten,
geschichtsinteressierte Leser, Leser mit einem Interesse an sozialen und politischen Themen, Fans von fesselnden Abenteuergeschichten oder Journalisten sowie Reporter und solche, die es gerne wären
oder werden wollen.
»MULELE« ist ein mitreißender Roman auf dem Hintergrund der blutigen Kriege im Herzen Afrikas, für alle Leser von Frederick Forsyth und John Le Carrè.
Das Buch handelt in und von Afrika, und, ja, wie im echten Leben ist auch Liebe drin. Ist denn auch alles wahr?
Es gab Laurent Kabila, es gab Mobutu. Und die Amis wollten Mobutu loswerden und waren und sind immer schlecht darin, eine neue Ordnung zu
begründen. Richtig und wichtig ist auch, dass Ruanda da kräftig mitgemischt hat, knapp zwei Jahre nach dem eigenen Bürgerkrieg, dem grausamen Völkermord.
Ja, alles das sind historische Tatsachen. Jeder Ort, der im Roman geschildert wird, existiert. Ich war dort. Pierre Mulele, nach dem sich
mein Hauptheld nennt, den gab es auch. Und die irische Missionarin wurde auch wirklich entführt und bekam nach neun Monaten ein Kind von einem ihrer Entführer.
Reicht das? Vieles ist wahr, vieles ist Fantasie. Aber es lag mir am Herzen, die widersprüchliche Welt, in der ich als Eindringling von
außen sieben Jahre neugierig umhergereist bin, in ihrer Buntheit, Vielschichtigkeit, Menschlichkeit, Grausamkeit und Gemeinheit wieder zum Leben zu erwecken.
Ich wollte noch viel mehr erzählen. Aber dann hätte es ein Drehbuch für eine ganze TV-Serie werden müssen. Auf die Verfilmung der
Botschafterszenen hätte ich mich da besonders gefreut.
»Gekonnt beschreibt Michael Birnbaum in seinem Roman Mulele die Schrecken des Kriegs, der in den 1990er Jahren zum Sturz des Diktators Mobutu Sese Seko im damaligen Zaire, der heutigen DR
Kongo, geführt hatte. Der französische Historiker Gérard Prunier hatte diesen Krieg treffend als „Afrikas Weltkrieg" bezeichnet - immerhin waren an diesem Krieg neben Ruanda und der heutigen DR Kongo
viele andere afrikanische Staaten und außerafrikanische Mächte beteiligt.
Birnbaum führt seine Leser in bester Tradition von J o h n Le Carré und Frederick Forsyth in eine packende Geschichte, ni dessen Mittelpunkt der deutsche Journalist Michael Baumann zu stehen
scheint. Doch tatsächlich geht es
um den Rebellenführer Mulele, eine Figur, die eine ähnliche Rolle einnimmt wie der Kriegsfürst Colonel Walter Kurtz in Francis Ford Coppolas grandiosem Film „Apocalypse Now". Überzeugend nimmt
Birnbaum seine Leser in diese Kriegswirren, in denen Freund und Feind nicht klar zu unterscheiden sind.
Der Mulele des Romans bezieht seinen Namen auf Pierre Mulele, einen maoistischen Rebellenführer, den es tatsächlich gab und den Mobutu 1968 ermorden ließ. Die Geschichte von Léonie Abo, der Frau
des historischen Mulele, hat der belgische Autor Ludo Martens wunderschön in dem 2009 erschienen Buch Une femme du Congo geschildert.
Birnbaum kennt die Region und die Zeit, in der dieser Roman spielt, aus eigener Anschauung. Als Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Nairobi während der 1990er-Jahre ist er mit dem historischen
Rahmen seines Romans bestens vertraut.«